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Bilder aus Nord-Paraguay

Nach der Rodung zugunsten billiger Ackerflächen (Soja ist ein gewinnbringender Exportartikel geworden), ist der Boden schon nach wenigen Jahren .....

..... ausgelaugt und weggespült. Der Ertrag sinkt und die Bewirtschaftung wird unrentabel.

Der Ackerbau wird daraufhin an dieser Stelle einfach aufgegeben - frei nach dem Motto: "Es gibt ja noch genug neue Flächen". Anzumerken ist, dass ein Hektar geeignete Waldfläche je nach Lage nur 20 Euro kostet. Das entspricht einem Preis pro m2 von ganzen 0,002 Euro.

Sich selbst überlassen ist dann schnell wieder alles zugewuchert und verwildert.

Und es dauert auch nicht lange, bis es hier wieder nach Wald aussieht.

Aussieht ?!  Ja, aber der ursprüngliche Wald mit seiner eigentlichen Fauna und Flora ist unwiederbringlich verloren und damit auch die Möglichkeit, mit nachhaltiger Forstwirtschaft den Wald als Ernährer der Bevölkerung zu nutzen. Die holzverarbeitende Industrie ist in solchen Regionen aber nur dann der Bevölkerung dienlich, wenn das Holz auch dort verarbeitet wird, also die Arbeitsplätze dort entstehen, wo der Baum wuchs, fiel und nachwächst.

In Teilen Nordbrasiliens und einigen anderen Regionen Südamerikas wird der Wald schon als langfristiger Holzlieferant angesehen. Erkannt wurde dort, dass nur eine völlig intakte Flora und Fauna dies ermöglicht. Und den Europäer wird dies nicht verwundern, denn vernünftige Forstwirtschaft in Verbindung mit dem Erhalt des Waldsystems ist in Europa ein Jahrhunderte altes Rezept.

Oder sieht dieses seit 1500 Jahren bewirtschaftete Waldstück im Südwesten Deutschlands etwa kaputt oder gar unwiederbringlich aus?

Natürlich ist er nicht kerngesund und 100% ursprünglich. Aber allein was wir in den letzten Jahrzehnten dazugelernt und umgesetzt haben kann uns durchaus stolz machen.

Und nun ist es an uns Europäern, den Menschen in Südamerika nicht nur unser Wissen über Waldwirtschaft weiterzugeben, sondern sie auch mal durch Ankauf ihrer Produkte anzuspornen bei der Stange zu bleiben. Ansonsten werden auch diese Pioniere irgendwann den Verlockungen des Hauruck-Reichtums durch Kahlschlag verfallen.

Wichtig ist eben auch ein bisschen Geduld. Es ist schon viel Positives bewegt worden. Gerade am Beispiel Brasilien, dem weltweiten Vorreiter in Sachen "neu Wege gehen", sieht man, dass der Wald seine Leute ernähren kann. Sich mit regenbogenfarbenen T-Shirt auf Berlins Alexanderplatz zu stellen und Leuten, die von einem rotbraunen Holzfußboden träumen, ein schlechtes Gewissen einreden, ist nicht konstruktiv. Diese "Waldschützer" müssen erkennen, dass die Unberührtheit der zivilisationsnahen Urwälder ein unrealistischer Traum ist. Die Menschen dort haben Hunger und sägen für ein paar Dollar oder 2 Säckchen Milchpulver im Auftrag der falschen Leute alles kurz und klein. Wenn die Waldbesitzer und deren Arbeiter aber einen intakten Wald als Holz- und damit Joblieferant verwenden lernen, werden sie ihn verstehen und automatisch "beschützen"

Letztendlich entscheidet der zahlende Endverbraucher

- was er auf dem Boden liegen hat,
- woher es stammt,
- und wer es gesägt hat.

Viel Erfolg !